OX

Die Völklinger Hütte in Rotes Licht getaucht
Copyright: Weltkulturerbe Völklinger Hütte | Oliver Dietze

Portrait OX

Portrait OX
Copyright: OX

1963 in Troyes, Frankreich
Lebt und arbeitet in Bagnolet, Frankreich

Website: www.ox.com.fr

Werke

Obus gothique

OX KHV kompr

OX KHV kompr
Copyright: Karl Heinrich Veith

Datierung

2024, in situ

Abmessungen

5 x 6 m

Material

Holz, Acrylfarbe

Beschreibung

Bei OX ist es meistens Postertime: Die Billboards, die der Franzose schon seit den 1980er-Jahren ungefragt umgestaltet, sind von der Werbeindustrie strategisch positioniert, oft an Orten, wo der Verkehr eine möglichst hohe Masse möglicher Konsumenten vorbeispült. Der Pionier künstlerischer Zweckentfremdung, hat mit der legendären Künstlergruppe Frères Ripoulin bereits Billboards als Leinwände und Ausstellungsflächen zugleich (um)genutzt, lange bevor eine neue Generation von Ex-Sprayern so etwas wie Street Art populär machte.
Sein Markenzeichen ist dabei ein minimalistisch abstrahiertes, und dennoch oder gerade darum ungemein effektives Wechselspiel mit der jeweiligen Umgebung. Seltener arbeitet er, wie hier, mit installativen Werken, bei denen auch die Negativform Bedeutung erlangt. Der Torbogen gibt den Blick frei auf die dahinterliegenen schwerindustriellen Eingeweide und der Betrachter darf sich an einen Bogen aus der sakralen Architektur erinnert fühlen oder an das aerodynamische Äußere einer Fliegerbombe. Wer mag sich da entscheiden?

Robert Kaltenhäuser

Ohne Titel

OX 4

OX 4
Copyright: Weltkulturerbe Völklinger Hütte / Corinna Schneider

Datierung

2022, in situ

Abmessungen

2,55 x 3,55 m

Material

Acrylfarbe, Papier

Beschreibung

Affiche, Culture Jamming, Ad-Busting, Billboard-Takeover – für die Technik des (ungenehmigten) Arbeitens auf kommerziellen Werbeflächen gibt es viele Bezeichnungen. OX, dessen Pseudonym auch – durchaus intendiert – visuell-geometrisch als Kreis/Kreuz lesbar ist, gehört zu den französischen Pionieren dieser Kunstform. Seine ersten Plakate „übernahm“ er Mitte der 1980er-Jahre. Zwischenzeitlich hat er das Genre zur Meisterschaft entwickelt. In der Regel bestimme dabei der räumliche „Kontext, in dem sich die Werbetafel befindet, meine grafischen Entscheidungen,“ so OX. „Ich interessiere mich für die Landschaft, die Architektur, die Beschilderung, das Stadtmobiliar, die Werbung oder sogar die Schatten“. Für die Urban Art Biennale 2022 hingegen reflektiert er auf zwei Werbetafeln gegenüber dem Alten Bahnhof über das Plakat als Medium. Seine Collagen sind dabei von der „rohen und zufälligen Ästhetik“ inspiriert, die sich ergibt, wenn die kommerziellen Bilder und Botschaften von Werbeplakaten durch die Witterung oder die Zerstörungswut von Passant:innen beschädigt werden. Im Verlauf der Biennale beklebt OX die beiden Tafeln mehrfach mit seinen „zerrissenen Plakaten“, um „auf künstliche und beschleunigte Weise das Erscheinen und Verschwinden dieser vergänglichen Bilder zu imitieren.“ 

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